...Franz-Bernd Große-Wilde
Alter: 51 Jahre
Tätigkeit: Vorstandsvorsitzender Spar- und Bauverein eG Dortmund
Wo kommen Sie her und in welchem Dortmunder Stadtteil leben Sie zurzeit?
Ich bin gebürtig aus Bottrop im westlichen Ruhrgebiet und lebe nach verschiedenen mehrjährigen Wohnortwechseln in ganz Deutschland auch wieder in Bottrop. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit im Vorstand der größten und ältesten Dortmunder Wohnungsbaugenossenschaft halte ich mich aber fast mehr in Dortmund auf und bin dort in sehr unterschiedlichen Netzwerken Dortmunder Akteure "vor Ort" präsent.
Welche Kulturveranstaltung in der Nordstadt haben Sie zuletzt besucht?
Ich war zugleich Akteur und Gast der fröhlichen Eröffnung des Quartierstreffs Concordia am 28. November 2018. Die Kooperationspartner Spar- und Bauverein eG Dortmund und Planerladen e.V. haben dort den neuen Hotspot für "Begegnung, Integration und sinnstiftende Freizeitgestaltung" unmittelbar am Borsigplatz offiziell eröffnet. Die großzügigen Räumlichkeiten bieten zukünftig viel Raum für Kommunikation, Kultur, Lebensfreude, Sport und Hilfestellung im Alltag; sie sind ein wahrhafter Infrastrukturgewinn und Anziehungspunkt für die Nordstadt.
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Nordstadt?
Das Concordiagebäude am Borsigplatz (errichtet vom Spar- und Bauverein in den ersten Jahren des 20.Jahrhunderts) ist ein identitätsstiftendes und wunderschönes Wahrzeichen der Nordstadt bzw. des Borsigplatzes. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich ein luftiges Türmchen mit einer großen Glocke, frisch von der Genossenschaft vor rund 10 Jahren renoviert. Hier oben vom Wind umgarnt zu stehen und die Glocke zu läuten ist ein besonderes Erlebnis…Sie können weit über große Teile der Nordstadt blicken….
Was unternehmen Sie Interessantes in der Nordstadt ohne Geld auszugeben?
Ein Spaziergang durch die Nordstadt ist inspirierend. In keinem anderen Stadtteil kommen so viele unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Gerüche, Besonderheiten, kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede zusammen. Sie sehen tolle Immobilien, in denen Sie fantastische Altbauwohnungen vermuten und fühlen sich zeitweise wie im "Süden", denn auf der Straße ist immer etwas los.
Erzählen Sie kurz Ihre beste Geschichte aus der Nordstadt?
Im Vergleich der Dortmunder Stadtteile gibt es aus meiner Erfahrung heraus kein Gebiet, in der so viele lokale Akteure für faire, sichere und menschenwürdige Lebensbedingungen kämpfen. Ehrenamtliches Engagement wird hier mit hochgekrempelten Ärmeln und hoher Motivation betrieben. Die ersten Gründungsversuche eines Nachbarschaftstreffs initiierten wir im Spar- und Bauverein weit vor der Kooperation mit dem Planerladen noch mit weniger professionell aufgestellten "Dortmunder Urgesteinen". In diesem Zusammenhang gab es viele für mich erstmalige Erlebnisse mit beispielsweise Renate Jonat oder unserer Genossenschaftsvertreterin Oma Bomke, die mir gezeigt haben, wie uneigennützig sich Menschen auch für sozial benachteiligte Kinder oder Mütter eingesetzt haben. Ein Talisman, den mir Frau Bomke als Glücksbringer für meine Aufgaben im Spar- und Bauverein geschenkt hat, steht immer noch in meinem Büro.
Ihr Wunsch für die Zukunft der Nordstadt lautet?
Ich wünsche mir bald die Realisierung einer sinnvollen Verkehrsschleife um die Kern-Nordstadt am Borsigplatz herum, um die Verkehrssituation hier zu beruhigen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Nordstadt insgesamt möge als Stadtteil eine Vorbildfunktion für Toleranz, gewinnbringendes Miteinander einer multikulturellen Gesellschaft und lebendige Urbanität übernehmen. Die überproportional vielen jungen Menschen im Gebiet mögen eine erstrebenswerte private und berufliche Lebensperspektive "vor Ort" erfahren.