BÂTIR LE COMMUN: Showing & Get Together

Theater
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  25.10.2025 20:00

  Theater im Depot

Eine internationale Künstler:innengruppe sucht nach neuen Erzählungen zu einer geteilten Vergangenheit, einer gemeinsamen Zukunftsvision und damit auch einem veränderten gemeinsamen Blick auf die Gegenwart zwischen Deutschland und Kamerun - und darüber hinaus.

1884 erklärt Deutschland Kamerun zum Protektorat. Ein langes Ringen um den Besitz des Territoriums und die Freiheit seiner Bewohner:innen beginnt. Zahlreiche Widerstandsbewegungen gegen die europäische Kolonialmacht formieren sich und arbeiten gegen aggressive Landnahme, Zwangsarbeit und Gewaltherrschaft. Am Rande des Schauplatzes kreuzen sich die Kulturen. 1914 wird das Gebiet von Frankreich und Grossbritannien besetzt. Internationale Künstler:innen gehen auf Spurensuche in der  deutsch-kamerunischen Geschichte. Ein interdisziplinärer Bühnenabend erzählt über Macht, Widerstand und Verwebungen. Es entstehen neue Erzählungen und Perspektiven zu einer geteilten Vergangenheit, einer gemeinsamen Zukunftsvision und damit auch einem veränderten gemeinsamen Blick auf die Gegenwart zwischen Deutschland und Kamerun - und darüber hinaus.

In einem etwa zehntägigen Labor treffen Künstler:innen aus unterschiedlichen Kontinenten aufeinander. Sie beschäftigen sich mit unterschiedlichen Fragen: Einige gehen tiefer in die Geschichte der Besetzung Kameruns und dessen Widerstandsbewegungen hinein. Sie suchen nach interessanten Charakteren und spekulieren über deren mögliches Erscheinen in der heutigen Welt bzw. suchen nach Artverwandten in der Gegenwart. Eine weitere Gruppe geht ausgehend vom Ambqss Bey, einem heute “traditionellen” kamerunischen Tanz, der aus Elementen autochthoner und deutscher Volkstänze besteht in die Auseinandersetzung mit Tänzen, die Spuren von Sklavenhandel und Kolonialismus in sich tragen. In einer Videorecherche arbeitet die Gruppe an einer Verschränkung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von dem Verein Patrie Art aus Douala und befreundeten Künstler:innen aus Kamerun und Deutschland. Durch einen Open Call sind drei internationale im Ruhrgebiet lebende Künstler:innen dazugekommen, die jeweils ihre eigenen Themen in den Prozess einbringen.