Nordstadt sportlich

Champions Academy

Boxen in der Champions Academy

Die Artikelserie „Nordstadt sportlich“ beschäftigt sich mit interessanten, lehrreichen und außergewöhnlichen Sportarten, die in der Dortmunder Nordstadt jede Woche erlernt und trainiert werden. Hierzu werde ich in Form von Erfahrungsberichten über Probetrainings schreiben, die ich in verschiedenen Vereinen und Institutionen gemacht habe.

Die „Champions Academy“ vom Inhaber Ahmad Dimi liegt direkt hinter dem Dortmunder Hauptbahnhof. In einem Trainingsraum des Fitnessstudios über dem Kino werden seit einem Jahr Boxen, Kickboxen, Crosstraining und Selbstverteidigung trainiert. Je nach Gruppe variiert die Anzahl der Trainierenden zwischen 15-20 bei den Erwachsenen und ca. 30 bei den Kindern.

Boxen ist eine Kampfsportart, bei der zwei Sportler mit Fäusten gegeneinander kämpfen und mit festgelegten Regeln Treffer erzielen können. Neben dem Boxen gibt es auch noch das Kickboxen, dass sich durch das zusätzliche Einsetzen von Tritten unterscheidet. Deshalb stehen Boxer stabiler als Kickboxer, die eher lockerer und flexibler mit ihren Beinen agieren. Der Kampfstil und auch die Schlagtechniken unterscheiden sich ebenfalls bei den beiden Sportarten.

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Zum Aufwärmen schnappte sich jeder Kursteilnehmer ein Springseil. Durch die anschließende Koordinationsübung kam man dann so richtig ins Schwitzen: Jeder bekam ein Stirnband um den Kopf gebunden, an dem ein elastisches Band und ein kleiner Ball befestigt ist. Dann hat man (versucht) den Ball mit beiden Fäusten abwechselnd von sich wegzuschlagen. Durch das elastische Band kam der Ball aber zurückgeschnellt, sodass man einige „Treffer“ auf der Stirn akzeptieren musste. Insgesamt sah diese Übung bei allen aber sehr lustig aus, sodass auch der Spaß nicht zu kurz kam.

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Zum Trainieren der Hand-Augen-Koordination sowie einer guten Beweglichkeit der Füße haben alle einen Tennisball bekommen und damit wie beim Basketball „gedribbelt“. Für die weitere Vorbereitung auf das Boxen haben wir anschließend Autoreifen von einer Hand in die andere gegeben und sie somit um uns herum geschwungen. Auch Bauchmuskelübungen mit einem Partner sorgten für ein Ganzkörperworkout.

Nach den vielen „Trockenübungen“ zur Vorbereitung ging es dann ans Boxen. Jeder Teilnehmer zog sich Boxhandschuhe an und wir haben zusammen mit einem Partner verschiedene Schläge und Ausweichtechniken miteinander geübt. Dabei war ein Partner der aktive Part und hat Schläge geübt und ist dem Arm des Partners ausgewichen. Bei der Übung kam es vor allem auf die richtige Technik an. Als Anfänger war es ziemlich schwierig die richtige Schlaghöhe, Handstellung, Beinbewegung und Reihenfolge der Übungen zu beachten; nach ein paar Wiederholungen hat man jedoch schnell eine Verbesserung gespürt.

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Danach wurde mit Hilfe von auf dem Boden ausgelegten „Stoffleitern“ die Schnelligkeit der Beine trainiert. Verschiedene Abfolgen des Herein- und Heraustretens in und aus der Leiter haben zudem viel Konzentration von allen abverlangt.

Zum Auspowern am Ende wurde in 30-Sekunden-Abständen mit jeweiligen Pausen auf den Boxsack geschlagen. Bei mir war diese Übung weniger technik-, dafür umso mehr kraftfokussiert. Das ausgelassene Schlagen hat sehr viel Spaß gemacht und den Muskelkater vom nächsten Tag eingeläutet.

Trainer Ahmad Dimi selbst boxt und kickboxt seit 28 Jahren und ist seit vier Jahren Trainer. Zusätzlich zu seiner Arbeit in seiner seit zehn Jahren bestehenden Sicherheitsfirma gibt er damit sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich Kampfsport und Selbstverteidigung weiter.

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Für die Boxer der Champions Academy gibt es jährliche Wettkämpfe, die deutschlandweit ausgetragen werden. Laut Ahmad Dimi bringt ein guter Boxer Disziplin, ein Kämpferherz, Ehrgeiz und Fleiß mit, wobei das Boxen einen charakterlich, persönlich und sportlich beeinflusst. Das Training sorgt für Ausdauer, innere Ruhe, Gelassenheit und Glück.

Insgesamt ist der Boxsport ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet, das Training für Erwachsene wird ab 14 Jahren und in gemischten Gruppen für Männer und Frauen angeboten. Mir hat die Mischung aus Technik und Ganzkörpertraining hervorragend gefallen. Boxen kann als wettkampforientierter Sport angesehen werden, aber auch das bloße Training stärkt Koordination und Kraft. Auch ein hobbyorientierter Sportler kann somit die Vorteile aus diesem Sport ziehen. Ich hatte bei diesem Probetraining einen interessanten Einblick in diese abwechslungsreiche Sportart, die aus verschiedenen Gründen begeistert.

Text und Bilder: Sarah Gawenda