Tom Liwa & Flowerpornoes

Das hatten wir doch schonmal, so: eine Band erfindet sich neu und schafft mit leichter Hand einen zeitlos modernen Klassiker des Rock – nicht nur jenes eine Mal tauchten die immer wieder Totgesagten immer wieder auf und wieder ab. Nicht nur dann ihr ausdrucksstarker Sänger & Texter, versierter Gitarrist & kreativer Gründungsvater (der Legende nach auch der Hamburger Schule) – Tom Liwa – auf mehr als weniger leisen Solo-Pfaden; seine Auftritte immer geprägt von großer Musikalität und spontaner Freude am Detail; samt leicht lakonischem, aber sehr herzlichem Entertainment. Von einer zwischenzeitlichen Schaffenskrise des ehemaligen Duisburger (und jetzt Neu-Wendländer) Singer/Songwriters, welche fast zum Aufhören geführt hätte, wurde im subrosa gar nichts bemerkt, “weil ich hier ja auch zu der Zeit trotzdem gespielt habe.” Mitte der 2010er Jahre folgt im Zuge der Zusammenarbeit mit einem renommierten Label erneuter Indie-Ruhm. Doch das war nie sein, war nie ihr Ding. Vielmehr der kreative Output. Insofern sollte es eigentlich nicht überraschen, wenn der Mann mit dem zerknitterten Gesicht plötzlich so über Dich kommt: >Seit ‘ganz normale songs’ (Anm.: der letzte ‘offizielle’ Output / 2018) gab es drei Alben: ‘beaivii’, ‘der, den mein freund kannte’ und ‘Morgenstimmung’, letzteres ein megageil rockendes Flowerpornoes-Album. Im Gegensatz zu früher wurde das alles ohne Plattenfirma, ohne Vertrieb, ohne Promoagentur, ohne Stream und generell ohne Bullshit veröffentlicht, von Birgit Fuß und mir. Wir haben jetzt einen schottisch-wendländischen Mischer, sehen uns seltener, stellen aber jedesmal fest, dass die Magie ungebrochen funktioniert, unabhängig von Zeit und Raum. Und ich glaube, wir sind sehr wichtig, damit bestimmte Dinge nicht in Vergessenheit geraten!!< Also, Ihr wollt es doch auch! Ein Rock-Album der Flowerpornoes. Mit lauten Gitarren und großer Klappe. Kluger Lärm! Wie früher? Nein, wie heute! Kein halbes Jahr nach dem Weird-Ambient-Solo-Album „Der, den mein Freund kannte” schlägt Tom Liwa mit seiner Band eine ganz andere Richtung ein – oder schließt er nur mal wieder einen Kreis? „Morgenstimmung” dreht sich sozusagen von außen um die eigene Achse – es wird abgerechnet. Aber wer mit wem, ist nicht ganz klar. Väter kommen zu Wort, Kinder, Exfrauen, Exmänner, Kolleg*innen, ja sogar der Mond und der Hund haben Schonungsloses mitzuteilen. Die Brutalität der Sprache passt zu den direkt ins Blut gehenden Melodien – das hier sind tatsächlich, im wahren Wortsinn: Hits. Ja, verdammt, das wollen wir auch…LIVE! Einlass: 19:00 Uhr Eintritt: VK 12 Euro / AK 15 Euro Quelle: das Dortmunder Stadtportal