Ausstellung in der Steinwache erzählt von der medizinischen Versorgung im Frauen-KZ Ravensbrück
Das Konzentrationslager Ravensbrück war das größte Frauen-KZ im Deutschen Reich. Zwischen 1939 und 1945 waren dort, 80 Kilometer nördlich von Berlin, rund 120.000 Frauen aus 30 Ländern gefangen. Medizinisch behandelt wurden sie ebenfalls von Häftlingen – Ärztinnen und Pflegerinnen aus unterschiedlichen Ländern Ost- und Westeuropas. „… unmöglich, diesen Schrecken aufzuhalten“ – unter diesem Titel erzählt eine Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (Steinstraße 50) vom 13. April bis 23. Juni mehr über die Bedingungen und Umstände.
Eröffnet wird die Schau am Donnerstag, 13. April, 18 Uhr mit einem Grußwort von Dr. Antje Huster-Sinemillioglu, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF). Den Einführungsvortrag hält Dr. Christl Wickert, Kuratorin der Ausstellung.
Die SS setzte Häftlinge aus unterschiedlichen Ländern Ost- und Westeuropas als Ärztinnen und Pflegerinnen ein. Ihre Position als „Funktionshäftlinge“ verlangte eine dauernde Gratwanderung zwischen den Befehlen der SS, ihren eigenen Überlebensinteressen und den Bedürfnissen der Kranken. Was konnten sie tun? Was taten sie? Die meisten von ihnen versuchten, ohne ausreichende Medikamente und Verbandsmaterialien kranken und verletzten Mithäftlingen zu helfen. Anhand von Fotos, Dokumenten, Zeichnungen und Schriftzeugnissen ehemaliger Revierarbeiterinnen und ihrer Patientinnen beleuchtet die Ausstellung Facetten des Lageralltags, in dem das Krankwerden oder Kranksein oftmals den ersten Schritt zum Sterben oder zur Vernichtung bedeutete.
Erarbeitet wurde die Ausstellung von den Historikerinnen Dr. Ramona Saavedra Santis und Dr. Christl Wickert unter der Projektträgerschaft des Arbeitskreises Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF) in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.