Mobile Einsatzkapelle Bochum zu Gast in der Pauluskirche
Benefizkonzert zu Gunsten der KANA Suppenküche Dortmund
Nach langer gemeinsamer Auftrittspause und individuellen Engagements auf vielfältigen kulturellen Spielwiesen meldet sich die Mobile Einsatz Kapelle - kurz MEK Bochum - zu ihrem 36jährigen Jubiläum zurück. Die Mitbegründer*innen des Thealozzi wollen es noch einmal wissen und haben ihre Restlaufzeit unbefristet verlängert.
Krisengeschüttelt und wachgerüttelt kann es so nicht weiter gehen: Bevor Demenz und Altersarmut einsetzen, will MEK Bochum noch mal alle musikalisch satirischen Register ziehen: mit Texten gegen alles Mögliche und für eine bessere Welt. Beliebte Szenehits aus den siebziger und achtziger Jahren wurden ausgelagert und durch die "Bad Band" fast originalgetreu wieder aufbereitet, wobei die Aktualität teilweise verblüfft.
Heiße Eisen der Gegenwart werden – mit Wortwitz und Sprachakrobatik angereichert – im Abklingbecken musikalischer Stilbrüche aufgemischt und abgespeichert. Dabei werden Antworten auf Fragen geliefert, die niemand zu stellen wagt:
Wird die Krise den Stresstest bestehen? Ist Gehirnwalking für Frührentner*innen wirklich eine Alternative für Alte und Naive? Warum gibt es noch keine drahtlosen Stromnetze?
Der Name MEK nahm in den 70er Jahren die zu Fahndungszwecken eingesetzten polizeilichen Mobilen Einsatz-Kommandos auf den Arm; denn, so schreibt die Band, "es wurden durch die Polizei-MEKs damals auch unbeteiligte Menschen im Ruhrgebiet erschossen, wovon wir `ein Lied singen` konnten, das hieß : „Bochums Polizisten-Rocker / Tragen ihren Colt sehr locker / Im Zweifelsfalle erstmal schießen / Heißen bei denen die Devisen / Und fällt dann einer mal tot um / Das Land bezahlt, der Täter bleibt stumm/...".
MEK Bochum war in den 70er - 80er-Jahren weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt und beliebt, vor allem in Kreisen der Anti-AKW- und Friedensbewegung. Diese unterstützten sie mit ihren kritischen politisch-gesellschaftlichen Songs. Auch in der "Hausbesetzer*innen-Bewegung" tauchten sie immer wieder auf. Gerne sangen und spielten sie vor der Dortmunder Reinoldi-Kirche (siehe Privat-Fotos oben).
Violinistin und Band-Mitglied Eva Weber gab ihre Karriere im Hamburger Kammerorchester auf und lebte mit ihren Kindern teils als alleinerziehende Mutter in der Nordstadt. Die Band wollte sich nie kommerzialisieren lassen. Am liebsten machten sie Straßenmusik und Straßentheater. Erfolgreich stritten sie damals - auch mit ihrer Musik - vor Gericht für die freie Musikausübung in den Ruhrgebietsstädten.
Sonntag, 5.3.2017
PAULUSKIRCHE | Schützenstr.
35
Einlass: 15:30 Uhr | Beginn:
16:00 Uhr
Eintritt: FREI
SPENDEN zu Gunsten der
KANA Suppenküche Dortmund
sehr erwünscht!