Ausstellung ROMNI in der Nordstadtgalerie
Foto- und Interviewprojekt mit Romafrauen aus der Dortmunder Nordstadt
Die Arbeit „Romni“ zeigt Romafrauen aus der Dortmunder Nordstadt.
Mit ihrer farbenfrohen, traditionellen Kleidung prägen sie seit Jahren das Bild des Viertels. Blusen in leuchtenden Farben, schwingende, bunte Röcke, fließende Tücher im Haar. Die Kleidung der Romafrauen fällt im Dortmunder Norden sofort in das Auge. Obwohl sie deshalb häufig angestarrt werden, tragen die Frauen ihre Herkunft und Zugehörigkeit stolz öffentlich zur Schau und riskieren dabei mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert zu werden.
Das Foto- und Interviewprojekt von Tabea Hahn und Anna Merten gibt einen kleinen Einblick in das Leben dieser Frauen. Die ehrliche, einfühlsame Arbeit der Diplom Fotodesignerinnen schafft Verständnis für eine Kultur, die vielen von uns noch fremd ist. Tabea Hahn und Anna Merten begannen bereits Ende 2014 mit dem Projekt „ROMNI“ und in den vergangenen zwei Jahren sind einige Bilder hinzugekommen. Die Ausstellung zeigt eine, auf die besten Motive reduzierte, Auswahl. Abseits von Stereotypen beschäftigt sich das Foto- und Interviewprojekt „ROMNI“ mit den Traditionen, Wünschen und Hoffnungen der Frauen.
Die auffällige, leuchtende Kleidung steht im genauen Gegensatz zu dem schüchternen, zurückhaltenden Wesen der Romafrauen. „Es hat lange gedauert den Kontakt aufzubauen und das Vertrauen der Frauen zu gewinnen, damit sie sich fotografieren lassen und offen von sich und ihren Wüschen berichten“, erklärt Fotografin Anna Merten. Die begleitenden Texte, aus den Interviews mit den fotografierten Romafrauen, machen dieses Fotoprojekt so besonders. Voller Stolz erzählen die Frauen von ihren Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. „Das ist Tradition, das ist so überliefert, die Oma hat das von der Uroma, meine Mutter von der Oma und so wird es weiter gehen.“ (Zitat aus der Ausstellung ROMNI) So erfahren Interessierte mehr über die farbenfrohe Kleidung und das Leben der Romafrauen in Deutschland, zwischen Integration und Bewahrung der eignen Kultur.
Tabea Hahn und Anna Merten verbindet das Interesse für sozial- dokumentarische Themen. Im Vordergrund ihrer Arbeit stehen die Menschen mit ihren Schicksalen und Geschichten. Dabei spielen frauenspezifische Themen, wie das Muttersein, als auch die Herkunft und Identität von Frauen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen der „Hochschule vor Ort“ der Fachhochschule Dortmund.
Die Ausstellung war bereits den gesamten März über im caféplus zu sehen. Weitere Ausstellungstermine stehen noch nicht fest.
Tabea Hahn
www.tabeahahn.de
Anna Merten
www.annamertenblog.tumblr.com
Text und Bilder: Nicole Winkelkötter