Ermordung von Mehmet Kubasik jährt sich zum zehnten Mal: Gedenken mit Angehörigen und Akteuren der Stadtgesellschaft
Mehmet Kubasik wurde am 4. April 2006 durch rechtsextreme Gewalttäter in Dortmund aus Menschenverachtung ermordet. Heute wurde anlässlich des zehnten Jahrestags dieser schrecklichen und unverzeihlichen Tat im Rahmen eines "Tages der Solidarität", zu dem die Auslandsgesellschaft NRW eingeladen hatte, dem Dortmunder Mordopfer gedacht. Und zwar gemeinsam mit sei-nen Angehörigen und vielen Akteuren aus der Stadtgesellschaft. Sie trafen sich unter anderem an dem Gedenkstein vor dem ehemaligen Kiosk an der Mallinckrodtstraße 190 und später an der Steinwache, wo sich seit 2013 ein Mahnmal zum Gedenken an Menschen befin-det, die zwischen 2000 und 2007 in sieben deutschen Städten von neonazistischen Verbrechern brutal ermordet wurden.
An dem Gedenken nahm auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau teil. "Mehmet Kubasik war einer von uns", sagte er in einem Grußwort an der Steinwache: "Es ist die Verpflichtung der Stadt Dortmund, das Gedenken an ihn wach zu halten. Denn Dortmund ist eine internatio-nale Stadt, in der ein friedvolles Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen ohne Diskriminierung eine Maxime des Alltags ist."
Oberbürgermeister Ullrich Sierau erwartet von den Behörden und dem laufenden Prozess, dass die Umstände des Mordes an Mehmet Kubasik vorbehaltlos aufgeklärt werden. Die Fehler von beteiligten Behörden müssen eingestanden werden. Auch die Rolle des Verfas-sungsschutzes bedarf der kompletten Aufklärung. OB Ullrich Sierau: "Die Aufklärung dieses Verbrechens ist der Lackmus-Test für die Ak-zeptanz des Rechtsstaates. Wir wollen hoffen, dass der Rechtsstaat diesen Test besteht."