Naturmuseum zeigt Ausstellung „Wolfswelt – Die Rückkehr des Wolfes“

Die nächste Sonderausstellung des Naturmuseums Dortmund widmet sich einer einzigen Tierart: dem Wolf. Vom 25. März bis 4. Februar 2024 ist dort die Schau „Wolfswelt – Die Rückkehr des Wolfes“ zu sehen. Wohl kaum ein anderes naturkundliches Thema polarisiert die Gesellschaft derart stark. Jäger*innen und Schäfer*innen stehen Naturschützer*innen oft unversöhnlich gegenüber. Das „Problem Wolf“ ist mit berechtigten Sorgen, aber auch unbegründeten Ängsten und Vorurteilen belastet.

Seit dem Mittelalter hat man den Wolf in Deutschland extrem bejagt und Ende des 19. Jahrhunderts fast völlig ausgerottet. Nun müssen wir lernen, mit ihm zu leben – denn der Wolf ist zurück in Deutschland und seit 2016 auch in NRW auf dem Vormarsch. Inzwischen wurden hier vier Wolfsgebiete ausgewiesen. Im März 2022 wurde sogar ein Einzeltier im Norden Dortmunds, unweit des Naturmuseums, gesichtet.

Hirsch Wald

Genetische Untersuchungen belegen, dass Wölfe sowohl aus Osteuropa als auch den Alpen nach Deutschland einwandern. Die beiden Populationen waren seit über 100 Jahren voneinander getrennt. Seit der Ausrottung des Wolfes in Deutschland treffen nun erstmals wieder alpenländische auf osteuropäische Wölfe aufeinander, wie eine dreidimensionale Projektion anhand der Wanderungsbewegungen des Wolfes zeigt.

Die Sonderausstellung beleuchtet dieses faszinierende Rudeltier in all seinen Facetten: seine Biologie, sein Verhalten und seine wilden Verwandten wie Füchse und Bären. Aber auch seine domestizierten Nachkommen, denn der Wolf ist der wilde Ursprung sämtlicher Hunderassen vom Pudel bis zum Bernhardiner.

Wolf und wir IlgerDie Ausstellung zeigt rund 100 Exponate, darunter vor allem präparierte Wölfe und andere Wald- und Raubtiere – vom Hirschkäfer, dem kleinsten Exponat, bis zum größten, dem Rothirsch. An Mitmachstationen können Kinder und Erwachsene z.B. ein Wolfsfell anfassen oder den Spuren des Wolfs nachgehen.

Vieles, was wir über den Wolf zu wissen glauben, gehört allerdings ins Reich der Märchen. Der blutrünstige „Böse Wolf“ hat wenig mit dem tatsächlichen Verhalten dieser Tierart zu tun. Die Ausstellung lädt dazu ein, in die Welt des Wolfes einzutauchen. Dazu gehören auch Devotionalien, die den Wolf für Werbe- oder Imagezwecke nutzen – sei es auf Bierflaschen, T-Shirts oder DVDs.

 

Fotos: Ausstellung „Wolfswelt“ im Naturmuseum mit Kurator Dr. Jan-Michael Ilger. (c) Saskia Niewels, Stadt Dortmund