Abstrakte und reale Landschaften aus dem Ruhrgebiet

Hoesch-Museum stellt den Künstler Johann Hinger aus

Der Künstler Johann Hinger versteht sich als Botschafter des Ruhrgebiets und hält mit seinen überzeugenden Panoramen und Landschaftsdarstellungen die Schönheit des Reviers jenseits der üblichen Klischees fest. Seine Ruhrgebietsansichten, seine Stadtlandschaften aus ganz Europa, sowie die fiktiven Orte sind fotografisch genau – und trotzdem wohl komponierte Stimmungsbilder mit einer besonderen Ästhetik und hoher Intensität. Vom 4. September bis 15. Januar stellt Johann Hinter seine Arbeiten im Hoesch-Museum sowie parallel im Atelierhaus Westfalenhütte aus. Der Eintritt ist frei.

Hinger sucht in den Orten die individuelle Würde und Schönheit oder forscht nach ungewöhnlichen Blickwinkeln. Gerade dadurch wirken die Impressionen authentisch, ohne die Kerninhalte der Revierstädte zu vernachlässigen. Dachgauben ehemaliger Werkssiedlungen, Schlote und Industrieanlagen oder Hafengebiete sorgen für eine unmittelbare Verortung im Ruhrgebiet.

Städte, Industrieanlagen, Landschaften fängt Hinger mit viel Farbe und Licht ein – zeigt sie als Panorama oder im Ausschnitt. Die klare Farbgebung, die Reduktion auf prägnante Details und eine weiche Pinselführung widersprechen den vermeintlich vorherrschenden tristen Tönen. Die Motive halten die Balance zwischen Industrie, Kultur und Natur. In jüngster Zeit legt der Künstler zudem einen Fokus auf weitere europäische Naturräume – so finden sich darunter etwa auch Küsten- und Strandformationen.

Johann Hingers Arbeiten werden in Kooperation mit dem Dortmunder Atelierhaus Westfalenhütte gezeigt. Dort sind vor allem großformatige Ölgemälde zu sehen, während das Hoesch-Museum Skizzen, Aquarelle und ausgewählte Werke in Öl zeigt.

HM Schornsteinlandschaft Foto Johann Hinger

Johann Hinger
Johann Hinger wurde 1947 in Linz in Österreich geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1968 bis 1974 an den Kunstakademien Wien und Düsseldorf.1976 zog Hinger ins Ruhrgebiet und lebt heute in Bottrop. Seine zumeist fotorealistischen Werke umfassen in erster Linie Landschaften, oft aus der Region, aber auch abstrakte Ansichten.

2008 begann er sein Projekt „Gesichter der Emscherregion – Porträts bekannter Menschen des Reviers“, bei dem er mehr als 150 Personen aus allen Bereichen der Bevölkerung der Metropole Ruhr verewigte. Zudem widmete sich Hinger Entwürfen für den öffentlichen Raum. Die 2001 aufgestellte Stahlskulptur „Rotes Pferd“ an der Kirchhellener Straße in Bottrop gehört mit seinen acht Metern Höhe zu den wichtigsten Wahrzeichen seiner Heimatstadt.

 

Bild: „Schornsteinlandschaft“ (c)Johann Hinger

Foto: Ausstellung im Atelierhaus Westfalenhütte mit (v.li.) Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums), Brigitte Bailer (Atelierhaus Westfalenhütte), Künstler Johann Hinger und Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), (c)Hoesch-Museums