Stilles Gedenken an Mehmet Kubaşik
In diesem Jahr - am 4. April 2022 - jährt sich der Todestag von Mehmet Kubaşik zum 16. Mal. Mehmet Kubaşik war Teil und Bürger unserer Stadt und wurde am 4. April 2006 durch die rechtsextremistische Terrororganisation "Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)" in seinem Kiosk in der Dortmunder Nordstadt ermordet.
In Gedenken an Mehmet Kubaşik hat heute Oberbürgermeister Thomas Westphal gemeinsam mit der Witwe Elif Kubaşik und Tochter Gamze Kubaşik ein stilles Gedenken vor dem ehemaligen Kiosk in der Mallinckrodtstraße 190 abgehalten und Blumen niedergelegt. Weitere Teilnehmer*innen waren Generalkonsul Sezai Tolga Simsir, Semiya Simsek (Tochter von Enver Simsek, der im September 2000 von der NSU in Nürnberg getötet wurde), Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum, die stellvertretende Integrationsratsvorsitzende Irina Bürstinghaus, Polizeipräsident Gregor Lange sowie der Sonderbeauftragte des Oberbürgermeisters für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, Manfred Kossack.
Oberbürgermeister Thomas Westphal: „Wir Dortmunderinnen und Dortmunder gedenken heute Mehmet Kubaşik und auch den anderen Opfern der NSU. Wir sind weiterhin aufgefordert, geschlossen und entschlossen rechter Gewalt, Rassismus und Hetze entschieden entgegenzutreten. Die Erinnerung an den Mord von Mehmet Kubaşik ist deshalb nicht nur als unsere Pflicht gegenüber den Hinterbliebenen zu verstehen, sondern auch als Verantwortung für Respekt und Anerkennung und gegen Gewalt und Hass in unserer Mitte. Der Einsatz der Familie von Mehmet Kubaşik gegen Rechtsextremismus und -terrorismus ist ein besonders wichtiger Beitrag dazu. Dafür danken wir ihr sehr.“
Elif und Gamze Kubaşik: „Auch 16 Jahre danach ist unser Ehemann und Vater in unserem Alltag sehr präsent. Unsere Familie ist in den 16 Jahren gewachsen, aber der Verlust ist immer noch spürbar. Wir sind froh darüber, dass wir neben unserem Oberbürgermeister ganz viele Weggefährt*innen und Organisationen in Dortmund an unserer Seite haben. Uns alle verbindet Dortmund als unsere Heimat! Gemeinsam setzen wir uns gegen rechten Terror ein, fordern eine umfassende Aufklärung und erinnern mit stillen Gedenken, Veranstaltungen und Demonstrationen an den 4. April 2006. Dieser Zusammenhalt ist nicht überall selbstverständlich.“
Autor: Michael Meinders
Foto: Stadt Dortmund/Roland Gorecki