„Schwierig!“
Ein Sprechstück für einen schwierigen Chor und zwei Spieler:innen
Die neue Produktion von vier.D stellt in der großen Mittelhalle des Kulturorts Depot den Sprechchor in das Zentrum der Aufmerksamkeit. „Schwierig!“ heißt die neue Produktion von vier.D, die am 22. Oktober 2021 in der großen Mittelhalle des Kulturorts Depot ihre Premiere feierte. Sie stellt den Chor, als älteste aller Theaterfiguren, ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Statt lebende Theaterkulisse zu sein, tritt der Chor aus dem Hintergrund hervor und macht sich selbst zum Protagonisten.
Dies gestaltet sich: schwierig. Denn nach 2500 Jahren Theatergeschichte ist der Chor müde geworden, hat seine Mitte verloren und droht in lauter Einzelschicksale zu zerfallen. Heutzutage muss der Mensch sich in jeder Lebenslage zuallererst vor sich selber verantworten. Und da ist es eben schwierig für den Chor geworden, den Menschen zu repräsentieren. Der Chor als moralische Instanz? Der Chor als gemeinschaftlicher Rückhalt in schweren Zeiten? Schwierig!
Zum Glück teilt sich der Chor die Garderobe mit einer Einzeldarstellerin, die dessen Trübsal blasen nicht länger erträgt. Es entspinnt sich ein Streit zwischen ihr und dem Chor, zwischen ICH und WIR, zwischen individueller Freiheit und kollektivem Bewusstsein. Bis sich ein Spieler aus dem Chor heraustraut, um auch ICH zu sagen…
„Schwierig!“ ist ein Theaterstück für den Dortmunder Sprechchor. Es ist ein Stück für alle, die sich fragen, warum jemand auf die Bühne geht. Warum jemand anderes zuschaut. Warum jemand jemand anderes spielt. Warum das lustig sein kann. Und warum nicht. Zitatanfang: „Wem angehöre ich, einem Verein? Nun, unter tausenden fühl ich mich tausend mal allein.“ Zitatende… (äh, von wem jetzt?!)
Autor und Regisseur ist Thorsten Bihegue, der mit diesem Stück für Sprechchor und zwei Solokünstler:innen in drei Akten die kulturelle und identitäre Desorien-tierung des Menschen in "schwierigen Zeiten" thematisiert.
Insgesamt fünf Aufführungen werden am 22., 23., 24., 26. und 27. Oktober 2021 im Depot gespielt.
Bildrechte: Lukas Staab