Grünflächenamt sucht Baumpaten jetzt im ganzen Stadtgebiet
Einen eigenen Garten zu gestalten oder gar einen Flecken Grün sein Eigen zu nennen – dazu haben nicht alle Dortmunder*innen die Chance. Manche haben nicht einmal einen Balkon zur Verfügung. Gleichzeitig gibt es grüne Flächen in den Wohngebieten, die etwas mehr Gestaltung durchaus gebrauchen könnten.
Das Thema Baumscheibenpflege durch Anwohner*innen hat in der Nordstadt schon länger Tradition. Bürger*innen übernehmen dabei die Patenschaft für eine „Baumscheibe“, also die Beet-Fläche, die einem einzelnen Straßenbaum zur Verfügung steht. Das Quartiersmanagement Nordstadt und das Amt für Stadterneuerung hatten das Projekt im Jahr 2020 neu belebt im Rahmen von „Nordstadt natürlich! - Do It Yourself Labor“. Das Pilotprojekt in der Braunschweiger Straße wurde von den Anwohner*innen sehr gut angenommen und hatte schnell zu neuen nachbarschaftlichen Kontakten sowie zu einer Stärkung der Identifikation mit dem nahen Wohnumfeld geführt.
Die Möglichkeit, eine Baumpatenschaft zu übernehmen, soll es nun im ganzen Stadtgebiet geben. Bürger*innen können für sich allein Baumpate oder Baumpatin werden oder diese Aufgabe gemeinsam mit Nachbarn, Freunden oder der Familie übernehmen.
Meist ist es der Baum vor der eigenen Haustür, für den sich die Bürger*innen als erstes interessieren. Prinzipiell kann man aber auch die Patenschaft für einen anderen Baum übernehmen. Wer dies tut, hat relativ freie Hand bei der Gestaltung des Beetes. Die Pflege des Baumes und die Kontrolle seiner Verkehrssicherheit verbleiben beim Grünflächenamt.
Wer Zweifel hat, weil er oder sie womöglich einen Schaden zum Beispiel an einem parkenden Auto verursachen könnte, den kann das Grünflächenamt beruhigen, denn Baumpat*innen sind durch die kommunale Haftpflichtversicherung geschützt. Und wer sich bei der Pflege verletzt, ist über die Unfallkasse NRW versichert.
Mit den Baumpatenschaften verfolgt die Stadt Dortmund gleich mehrere Ziele: Dem Klimawandel und dem Rückgang der Artenvielfalt möchte das Grünflächenamt mit einer deutlichen Erhöhung der Biodiversität auch im urbanen Raum begegnen. Ziel ist es daher, alle Baumscheiben auf Dauer für Insekten und somit auch für Vögel attraktiv zu gestalten. Einsaaten mit heimischen, mehrjährigen Wildblumen sowie viele Stauden oder niedrige Gehölze bieten sich hier an. Durch die individuelle Gestaltung und die regelmäßige Arbeit am Beet verschönern Baumpat*innen darüber hinaus das Stadtbild.
Baumpat*innen kümmern sich auch darum, dass sowohl der Baum, als auch das angelegte Beet ausreichend Wasser bekommen. Das Grünflächenamt stellt damit aber nicht die regelmäßige Bewässerung der Bäume ein. Die überwiegende Bewässerung der Bäume, insbesondere der Jungbäume bleibt natürlich Aufgabe der Stadt Dortmund. Durch das Auflockern des Erdreichs tragen die Pat*innen dazu bei, dass sich der Boden weniger verdichten kann und somit die Wurzeln genug Sauerstoff bekommen.
Eine weitere Aufgabe der Baumpat*innen ist auch, sich direkt zu melden, wenn man Veränderungen am Baum erkennt.
In der Broschüre zur Baumpatenschaft schreibt das Grünflächenamt: „Auf Ihr außergewöhnliches Engagement können Sie stolz sein! (…) die Natur und Ihr Grünflächenamt danken Ihnen sehr dafür!“ Es weist aber auch darauf hin, dass das „Patenkind“ immer noch Teil des öffentlichen Raumes bleibt und somit für jede und jeden zugänglich ist. „Verzagen Sie nicht, wenn andere weniger Rücksicht nehmen“, heißt es ermutigend in dem Flyer.
Wer eine Patenschaft übernimmt, bekommt eine Urkunde vom Grünflächenamt. Die ersten 200 Paten erhalten zudem eine Grünflächenamtsgießkanne.
Die Broschüre „Baumpatenschaften übernehmen - Dortmund gestalten“ liegt an den Bezirksverwaltungsstellen aus. Darüber hinaus kann der Flyer unter ‚Downloads – Grün‘ auf der Website des Grünflächenamtes (www.gruenflaechenamt.dortmund.de) aufgerufen werden. Unter ‚Drehscheibe‘ ist hier auch das digitale Baumkataster zu finden.
Die Baumscheiben stellen neben anderen Grünflächen nur einen Teil des gesamten Dortmunder Grüns im öffentlichen Raum dar, um das sich das Grünflächenamt kümmert. Zur Pflege des Straßenbegleitgrüns hat das Grünflächenamt mit dem Bereich Stadtbildpflege der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) einen Vertrag geschlossen, der die sinnvolle Verteilung der Aufgaben der Stadtbildpflege regelt.
Bildrechte: Quartiersmanagement Nordstadt