Neues Kollektiv erforscht Rituale der performativen Selbst-Inventarisierung
12-stündiger Livestream aus der Maschinerie Dortmund
Nach den ersten beiden Residenzen im Tatwerk Berlin kommt das Kollektiv B.EEF vom 04. bis 08.06.2021 ein drittes Mal zusammen. Diesmal in der Maschinerie Dortmund, um mit kritischem Blick sich selbst, ihre Erinnerungen, Körper und Objekte zur Disposition zu stellen. Wie bei der zweiten Residenz wird auch die Zeit in der Maschinerie mit einer digitalen Performance abschließen. Der 12-stündige Livestream ist am 07.06.2021 von 9-21 Uhr zugänglich.
B.EEF, das sind Emel Aydoğdu, Siddiquie und Fatima de Bossa. Sie verbindet eine intensive Zusammenarbeit als Regisseurinnen, Choreografinnen und Performerinnen. Zwischen digitaler Welt und haptischem Raum, zeichnet sich die Arbeit von B.EEF aus durch figurative und illusorische Formen von Bewegung und Spiel. Zentrale Objekte der kollektiven Arbeit: Biografie und Körper, Geopolitik und Zeit. Arbeitsorte sind Bochum, Berlin, New York und Philadelphia.
Im Rahmen der Neustart-Kultur Förderung durch den Fonds für Darstellende Künste, erforscht das Kollektiv in drei Residenzen die These des eigenen Körpers und Verstandes als bewegliche, endliche Archive. Immer auf der Suche danach, wie das immaterielle Erbe dreier Individuen durch eine Praxis der ritualisierten Selbst-Inventarisierung, in ein nachhaltiges Inventarium überführt werden kann. Ein Inventar, dass westlich geprägte Verwertungslogiken von Erinnerungen und Artefakten hinter sich lässt und die normativen Erfahrungswelten einer weißen Mehrheitsgesellschaft in Frage stellt.
Emel Aydoğdu ist Regisseurin und inszeniert u.a. am Schauspielhaus Bochum und Theater Oberhausen. Es entstanden Stückentwicklungen wie das dokumentarisch-performative Tanz-Theaterstück „Existent!“ (2018, 2019) und das Monodrama „Die Nacht kurz vor den Wäldern“, welches zum Monospektakel X 2020 eingeladen und mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde.
Fatima de Bossa ist freie Künstlerin. Stationen sind u.a. in 2017/18 Künstlerische Leiterin der “Beethoven Experience” für die Bochumer Symphoniker, in 2019 Projektleiterin des europaweiten Theaterprojekts “europefiction”. Mit “Salon der Perspektiven” u.a. Kuratierung einer Ausstellung und Entwicklung eines Magazins mit Förderung vom Fonds Soziokultur in 2020. Zum Förderprogramm #heimatruhr 2020 wurde sie zur Jurorin berufen.
Siddiquie beschäftigt sich mit Performance, Familienarchiven u. Technologie. Ihre Arbeiten präsentierte sie im New Lab (Brooklyn), Tanzhaus NRW, German Consulate General (NYC) und Kunstmuseum Bochum. Ihren MFA absolvierte sie an der Tisch School of the Arts. Sie ist Artistic Associate an der University of the Arts Philadelphia wo sie kuratorisch tätig ist und lebt in Bochum.
Weitere Informationen zum Kollektiv, dem Projekt und Performance: www.beeforever.art