„Dortmund heimatet"

Freundeskreis Fredenbaumpark e. V. gewinnt Dortmunds ersten Heimat-Preis

Am Montagabend (21.9.) wurde das Geheimnis gelüftet. Der Freundeskreis Fredenbaumpark e. V. hat das Rennen um den Dortmunder Heimat-Preis 2020 für sich entschieden. Die Initiative für die grüne Lunge des Dortmunder Nordens hat sich bei der Abstimmung der Dortmunder*innen im Juli gegen das Besucherbergwerk Graf Wittekind und das Projekt „Spurensuche“ durchgesetzt.

„Heimaten“ bedeutet, sich aktiv dafür einzubringen, dass Dortmund eine liebens- und lebenswerte Heimat bleibt. Belohnt wird dieses Engagement in diesem Jahr erstmals mit dem Heimat-Preis. Vereine und Initiativen aus verschiedenen Bereichen sind dem Wettbewerbsaufruf vom Amt für Stadterneuerung unter dem Motto „Was für eine Heimat“ gefolgt und haben für 15 Projekte in Dortmund Bewerbungsunterlagen eingereicht.

„Viele tolle und kreative Initiativen haben sich beworben: Ob Projekte aus dem Bereich Heimatgeschichte, Kultur oder Sport, alle haben mit viel Einsatz, Tatkraft und Liebe unsere Heimat Dortmund mitgestaltet“, so Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Verleihung des ersten Dortmunder Heimat-Preises in der Hörder Burg am PHOENIX See.

Preisverleihung Heimatpreis web Roland Gorecki 01

Die Dortmunder*innen haben abgestimmt
Mit 50,1 Prozent der Stimmen aus der Dortmunder Bürgerschaft kann sich der Freundeskreis Fredenbaumpark e. V. mit einem deutlichen Vorsprung über den ersten Platz und somit 7.500 Euro Preisgeld freuen. Baumpflanzaktionen, die Organisation von Sport- und Freizeitveranstaltungen, Wanderungen und Führungen – das sind nur einige der vielfältigen Aktionen des Freundeskreises Fredenbaumpark. „Der Verein pflegt und unterstützt nicht nur eine öffentliche Einrichtung mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement, er prägt und bereichert so auch unsere Heimat“, so Dezernent Ludger Wilde bei seiner Laudatio für den Heimat-Preissieger.

Über den zweiten Platz und damit 5.000 Euro Preisgeld freut sich der Dortmunder Arbeitskreis des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e. V. bei 31,1 Prozent der Stimmen für sein Projekt: Seit 1997 betreibt der Arbeitskreis Dortmund ehrenamtlich das offizielle Besucherbergwerk Graf Wittekind an der Syburg. Jedes Jahr werden dort rund 500 Besucher durch die Welt des Bergbaus vor 200 – 300 Jahren geführt.

Für das Projekt „Spurensuche“ des Vereins für Internationale Freundschaften e. V. stimmten 18,8 % der Dortmunder Bürger*innen und wählten es damit auf den dritte Platz, der mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert ist. In einem Erzählcafé werden Erinnerungen der Arbeitsmigrant*innen um die Migrationsgeschichte nach dem 2. Weltkrieg ausgetauscht. Die Mitarbeitenden des Vereins begaben sich auf die Spurensuche der Erfahrungen der sogenannten „Gastarbeiter“ aus Süd- und Osteuropa und aus der Türkei und hielten die Erinnerungen in dem gleichnamigen Buch „Spurensuche“ fest.

Ehrung der Heimat-Preisträger*innen in der Aula der Hörder Burg
Die Einladenden, die Koordinierungsstelle Heimat beim Amt für Stadterneuerung, haben für die Preisverleihung gezielt die Hörder Burg als Veranstaltungsort ausgewählt: „Für die Ehrung der Preisträger*innen des Heimat-Preises haben wir uns ein geschichtsträchtiges Gebäude gewünscht“, erläuterte Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung. „Die Sparkassenakademie hat nicht gezögert, uns die Aula der Hörder Burg für diese Feierlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Für dieses Entgegenkommen bedanken wir uns ganz herzlich.“

Preisverleihung Heimatpreis web Roland Gorecki 02Aufgrund der aktuell geltenden Abstandsregeln durften in die Burgaula nur 30 statt der sonst üblichen 150 Personen zur Ehrung der Preisträger*innen eingeladen werden. Neben Mitgliedern der Ratsfraktionen begrüßten Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Susanne Linnebach den Stadtheimatpfleger Dr. Mathias Austermann sowie die Vertreter*innen der preisgekrönten Vereine, die jeweils mit zwei weiteren Begleitpersonen teilnehmen konnten.

Zwar fiel der Applaus bei der Bekanntgabe der Rangfolge im „kleinen Kreis“ eher leise aus, umso größer war aber die Freude bei allen, als Oberbürgermeister Sierau die Aufteilung der 15.000 Euro an die Projektträger bekannt gab. „Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen und hoffen, dass auch im nächsten Jahr viele einzigartige Projekte Einzug in den Wettbewerb um den Heimat-Preis finden werden“, so Oberbürgermeister Sierau zum Abschluss der Veranstaltung.

Dem Freundeskreis Fredenbaumpark e. V. könnte sogar noch ein weiteres Preisgeld winken: Die Sieger aus den teilnehmenden Heimat-Preis-Städten haben die Chance, nach Auswahl durch eine hochkarätig besetzte Jury im kommenden Jahr mit dem Landes-Heimatpreis ausgezeichnet zu werden. Dort werden ebenfalls die drei Erstplatzierten Projekte mit Geldpreisen von insgesamt 25.000 Euro geehrt.

Dortmunder Heimat-Preis 2020 ist Teil einer Landesinitiative
Als das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein Westfalen vor zwei Jahren das Heimat-Förderprogramm aufgelegt hat, wurde dies in Dortmund sehr begrüßt. Mit dem Ziel, die vielen, oft im Hintergrund arbeitenden Vereine und Initiativen in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und deren meist ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen und zu wertschätzen, hat die Stadt die Koordinierungsstelle Heimat im Amt für Stadterneuerung eingerichtet. Eine Form der Wertschätzung bildet die Auslobung des Dortmunder Heimat-Preises.

 

Bild: Stadt Dortmund, Roland Gorecki