Erinnerung, Gedenken und Mahnung:

Stadt Dortmund benennt Mehmet-Kubaşık-Platz

Am 4. April 2006 wurde der Dortmunder Kioskbetreiber Mehmet Kubaşık durch Mitglieder der neonazistischen und terroristischen Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ermordet. Gemeinsam mit der Familie Kubaşık und zahlreichen engagierten zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren ist es der Stadt Dortmund und der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord ein wichtiges Anliegen, diese Taten auf das Schärfste zu verurteilen, das Andenken an Mehmet Kubaşık und alle Opfer gleichermaßen aufrecht zu erhalten und Stellung gegen Rechtsextremismus und -terrorismus zu beziehen.

In Dortmund wird dieses Andenken - neben den vielfältigen Aktivitäten der Zivilgesellschaft - durch das Mahnmal für Mehmet Kubaşık in der Mallinckrodtstraße sowie das Mahnmal für alle NSU-Opfer vor der Auslandsgesellschaft aufrechterhalten. Ausgehend von diesem Selbstverständnis hat die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord in ihrer Sitzung am 6. Februar 2019 auf Antrag und mit den Stimmen aller demokratischen Fraktionen (SPD, CDU, B´90/Die Grünen, Fraktion Die Linke & Piraten) den Beschluss gefasst, einen Platz nach Mehmet Kubaşık zu benennen.

Dieser Beschluss wurde nun mit der offiziellen Platzbenennung „Mehmet-Kubaşık-Platz“ am 8. November 2019 umgesetzt. Der Platz befindet sich im Karree Münsterstraße/Mallinckrodtstraße/Kleine Burgholzstraße und wurde im Beisein von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der Familie Kubaşık, Generalkonsul Şener Cebeci und der Ombudsfrau für die NSU-Opferfamilien, Prof. Dr. Barbara John benannt. Weitere geladene Gäste kamen aus der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord, der Politik und Verwaltung, dem Integrationsrat, den Religionsgemeinschaften und dem Polizeipräsidium.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte in seiner Rede dazu: „Mehmet Kubaşık war einer von uns und Teil unserer gemeinsamen Gesellschaft und Heimat. Wir verstehen diese Platzbenennung als dauerhafte Erinnerung an das entsetzliche Verbrechen. Gleichzeitig verstehen wir sie als stete Mahnung, dass wir alle in Dortmund uns stets wachsam, konsequent und mit allen Kräften gegen alle rechtsextremen Strömungen stellen müssen und auch stellen werden. Dieses Signal soll von der Platzbenennung ausgehen."