Heroes - Ein Psychodrama aus der  Illegalität beim Roma-Festival "Djelem Djelem"

In der Schubhaft treffen eine Frau aus dem arabischen Kulturraum, eine Frau aus Osteuropa und eine Frau aus einem afrikanischen Land aufeinander. Das ist das Setting, das am Anfang des Theaterstücks „Heroes“ steht. Das „Psychodrama aus der Illegalität“ des Roma-Theaters Roman Svato steht auf dem Programm des 6. Roma-Kulturfestivals. Zu sehen ist es am Mittwoch, 18. September, 19.30 Uhr im Theater im Depot (Immermannstr. 29). Der Eintritt ist frei.

 

In einem der Polizeianhaltezentren Österreichs, deren Haftbedingungen als „inakzeptabel“ bezeichnet werden, interessiert die Beamten vor allem folgende Frage: Wer sind die Schlepper, die die Frauen illegal ins Land schmuggelten? So unterschiedlich die Herkunft der drei Frauen ist – so unterschiedlich sind ihre Gründe, warum sie in Österreich sind. Flucht aus politischen Gründen, Flucht aus wirtschaftlichen Gründen oder Flucht aufgrund Homosexualität: Sie ließen alles hinter sich. Noch etwas haben sie gemeinsam: Alle drei flüchteten aus Situationen mit brutaler (männlicher) Machtausübung, um sich schließlich in einem der sichersten Länder der Welt in keiner besseren Situation wiederzufinden.

Ein Stück, das die Frage nach der Rolle von Schleppern und Machtverhältnissen stellt. Ein Abend, der die Vorurteile und das Misstrauen der Frauen untereinander, die Suche nach einer verzweifelten Nähe zueinander und die dadurch entstehenden schwierigen, aber auch schönen Momente der Annäherung zeigt.

Die Gruppe Roman Svato wurde 2010 von Simonida und Sandra Selimović gegründet. Die Theaterprojekte der beiden Schwestern hinterfragen und beantworten ihren eigenen Weg innerhalb der traditionellen und patriarchalischen Struktur der Roma-Gemeinschaft, indem sie auf untraditionelle Weise ihre Herkunft und ihre Wurzeln gleichzeitig ehren und schützen. Die Gruppe nutzt Theaterstücke, Rap, Performances, „Unsichtbares Theater“ und öffentliche Aufführungen, um Roma und Sinti, Frauen und andere Minderheiten überall, wo sie auftreten, zu stärken und zu ermächtigen.

Die Aufführung wird gefördert durch den VMDO Dortmund, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben Interkultur Ruhr, das Kulturbüro Dortmund sowie das Ministerium  für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Kartenreservierung: Theater im Depot: 0231 / 98 22 336 (AB) oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!