Die Nordseite des Hauptbahnhofes wird bunt - Kunstwerk auf Zeit wertet Umgebung des Vorplatzes auf

Das nördliche Eingangstor der Stadt wird zum Hingucker – es soll von jeder Richtung kommend unterschiedliche Perspektiven bieten. Auf diese Weise regt es zu eigenen Gedanken an – je nach Blickrichtung von fern oder nah.

 

„Murals“ heißen solche Wandgemälde – optisch häufig eine Mischung aus Comic und Graffiti. Sie stehen für eine moderne Art der Gestaltung von Gebäuden und Fassaden und haben eine besondere Ausstrahlung in den öffentlichen Raum. Bei der künstlerischen Gestaltung der Nordseite geht es um das Thema „Zukunft der Stadt Dortmund“.

Für die Umsetzung konnte nach Abfrage verschiedener Künstler das Dortmunder Unternehmen „More Than Words“ gewonnen werden.

Das neue Kunstwerk reicht vom Stadtbahn-Zugang bis zum Nordausgang des Bahnhofs. Die Gestaltung ist nur temporär, da die Bausubstanz mit ihren Stützwänden in einigen Jahren im Zuge des Bahnhofsumbaus abgerissen wird. Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen: „Die Nordseite hat es lange verdient und ich freue mich sehr, dass uns die Realisierung dieses Kunstwerkes in enger und guter Kooperation mit der DB gelungen ist. Die Wand wird ein besonderes Element des nördlichen Bahnhofsvorplatzes und unterstützt uns auf unserem Weg, das Bahnhofsumfeld neu zu entwickeln. Dies ist ja eins unserer wichtigsten Zukunftsprojekte in der City“.

Die vorbereitenden Arbeiten haben schon begonnen: Ein 800 qm Gerüst wurde aufgebaut. Nachdem die rund 650 qm Wandflächen gereinigt und entsprechend grundiert sind, wird das Künstlerteam die bereits im Maßstab und im Raster angelegten Entwürfe auf die Wandflächen mittels Spraydosen skizzieren und anschließend entsprechend dem freigegeben Entwurf farblich in mehreren Ebenen ausarbeiten.
Bis zum 18.06.2019 sollen die Arbeiten spätestens abgeschlossen sein. Ludwig Jörder, Bezirksbürgermeister der Nordstadt: „Ich lasse mich gerne als Vertreter der Politik auf solch Neues und Buntes ein. Für mich ist die Verbesserung des heutigen Zustandes sehr willkommen. Ich freue mich auf die neue Wahrnehmung des Eingangstors in die City von Norden, zumal dieser Bereich für viele Kirchentagsbesucher ein Teil ihres Wege sein wird.“

Hintergrund:
Mit dem Masterplan Plätze wurde 2018 die Betrachtung der Plätze in Gestaltung und Funktion und deren Aufwertung und Weiterentwicklung
angestoßen. Neben vielen anderen Themen ist auch Kunst im öffentlichen Raum ein Aspekt.
Auch möchte die Stadt Dortmund mit ihren Bürgerinnen und Bürgern als Gastgeber des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis zum 23. Juni 2019 stattfindet, die rund 200.000 erwarteten Besucherinnen und Besucher in der Stadt willkommen heißen. Zu den bereits kurzfristig umgesetzten Maßnahmen gehört der Blumenschmuck in der Innenstadt. Am Stadthaus und Rathaus werden Banner installiert, Baustellenzäune werden mit unterschiedlichen Motiven „verkleidet“.

Während dieser Planungen fiel das Augenmerk auch auf die Nordseite des Hauptbahnhofes. Die Fassade zwischen den beiden Zugängen Hauptbahnhof und S-Bahn sowie Stadtbahn eignet sich hervorragend für eine Wandgestaltung. Der Bereich ist wichtiges Eingangstor in die City und zum Verkehrsknotenpunkt. Die Zustimmung der DB zur Ideenumsetzung war schnell und positiv. Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagements Dortmund, freut sich über die deutlich farbigen Akzente: „Das Konzept ist sehr modern und ich bin gespannt auf das, was unsere Kundinnen und Kunden zu diesem bunten Empfang sagen. Wir haben bereits an anderen NRW-Bahnhöfen ähnliche Kunstwerke geschaffen - die Resonanz ist überall rundum positiv.“

Die Künstler und das Konzept:
Um für den Standort eine zeitgemäße und moderne Gestaltung zu kreieren, die wirkungsvoll die Gesamtfläche in Szene setzt und die Laufwege, Perspektiven sowie Betrachtungsmöglichkeiten der Passanten berücksichtigt, haben sich die beauftragten Künstler des ausführenden Unternehmens (ein Künstlerteam mit Fedor Wildhardt, Lars Gurofski, Goran Grubac und Markus Happe) dazu entschieden, mit Primärfarben, grafischen Elementen und unterschiedlichen Typografien zu arbeiten.

Markus Happe, Inhaber von More Than Words: „Der Betrachter kann sich auf die Suche machen nach den Themen der Zukunft: Vision, Smart City, Urban, Nature, Wir, Digital, Freude, Liebe, Vielfalt – Begriffe in Verbindung zur Zukunft. Ergänzt werden die Begriffe im Handletter Style durch Charaktere, bzw. Figuren des Künstlers Fedor Wildhardt „Cantwo“ aus Mainz, der bei diesem Projekt das Team von More Than Words unterstützt“. Die in dem Entwurf eingearbeiteten Handschriften wurden von dem ebenfalls weltweit arbeitenden und bekannten Künstler Atomone (Dortmund) erstellt.
Die Farbwahl des ausgewählten Entwurfs lehnt sich an die Werke von dem niederländischen Künstler Piet Mondrian an, der bevorzugt die Primärfarben Rot, Gelb und Blau sowie die Nicht-Farben Schwarz, Weiß und Grau verwendet hat.