Wohnungsunternehmen, private Eigentümer und Stadt packen an:
Investitionen in den Bestand bringen die Nordstadt nach vorne
Verstärkt machen sich Nordstädter Wohnungsunternehmen und die Stadt Dortmund auf den Weg und investieren sowohl in ihren Wohnungsbestand als auch in Problemimmobilien.
„Investieren lohnt sich“, so Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Es gilt das Potenzial des größten zusammenhängenden Altbauquartiers Nordrhein-Westfalens noch weiter nach vorne zu bringen. Da packen viele mit an und es werden immer mehr. Die Nordstadt überrascht.“ Auch Privateigentümer kaufen problematische Immobilen um sie zu sanieren und lassen sich bei der Wohnraumförderung oder dem Quartiersmanagement Nordstadt zu den verschiedenen Förderinstrumenten beraten. Von der Hof-, Fassaden-, Lichtgestaltung über die Inanspruchnahme von Wohnraumförderung zur Modernisierung des Bestands zum Abbau von Barrieren sowie zur Verbesserung der Sicherheit, des Wohnumfeldes und der Energieeffizienz gibt es ein breites Band an Fördermöglichkeiten. Steuerliche Sonderabschreibungen über die Denkmalbehörde oder die Stadterneuerung sind in vielen Fällen auch möglich. Prozesse werden intensiv begleitet
„Die Gründe für eine negative Gebäudeentwicklung sind vielfältig“, so Thomas Böhm, Amtsleiter für Wohnen und Stadterneuerung. Böhm weiter: „Von überforderten Eigentümern über schwierige Eigentumsverhältnisse, die einen Verkauf unmöglich machen, bis zu Investoren, die sich verspekuliert haben, ist alles dabei.“ „Ehemalige Problemimmobilien werden zu Schmuckstücken“, erläutert Susanne Linnebach, stellvertretende Leiterin des Amtes für Wohnen und Stadterneuerung. „Manchmal müssen wir einfach nur mit dem Eigentümer ein Gespräch führen, in anderen Fällen ist es ein langer Prozess, den die Stadterneuerung intensiv begleitet.“ Sanierung bringt städtebaulichen Mehrwert für das Quartier
Seit 2015 werden die in einer Bestandsanalyse ermittelten 112 städtebaulich schwierigen Immobilien beobachtet, bearbeitet und möglichst wieder zu einer funktionierenden Immobilie entwickelt. Dies ist eine ergänzende Herangehensweise zu den Einsätzen der Task Force, die in vielen Fällen vorbereitend wirkt. Bisher konnten 34 Immobilien wieder in Sanierung gebracht oder fertiggestellt werden. Sie strahlen nun einen städtebaulichen Mehrwert ins Quartier aus. „In vielen Fällen hilft nur der Eigentümerwechsel um einen guten Weg einzuschlagen“, so Linnebach. Derzeit verbleiben noch 78 Gebäude, die positiv zu entwickeln sind. Sind Eigentümer gar nicht willig, sich zu engagieren oder sich zum Verkauf überzeugen zu lassen, werden in städtebaulich sehr schweren Fällen sogenannte Instandsetzungs- und Modernisierungsgebote für die Immobile verfügt. Dies strengt die Stadt nun in einem ersten Fall an. Die Konsequenz ist, dass der Eigentümer zur Instandsetzung aufgefordert wird oder die Immobilie veräußert.