Gerd Neumann

Gerd Neumann lebt und wirkt seit elf Jahren in der Dortmunder Nordstadt. Er ist Musiker sowie geistiger Heiler und arbeitet für eine alternative Seelsorge, die zum Ziel hat, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Bereits seit 45 Jahren ist Gerd Neumann Musiker. Als Jugendlicher begann er, sich das Sitarspielen selbst beizubringen. Inspiriert hat ihn damals George Harrison von den Beatles. Später reiste er nach Indien, um dort von Sitarspielern unterrichtet zu werden. Die Sitar ist ein besonderes Instrument, das in Deutschland eher unbekannt ist. Es zu erlernen erfordert viel Geduld und Hingabe. Seine Sitar ist ein Original aus Kaikutter vom Meisterbauer. Wer den Klängen der Sitarmusik lauschen möchte: Gerd Neumann spielt jeden Montag bei „Klänge für die Seele“ in der Pauluskirche und gibt auch Unterricht im Sitarspielen. Neben der indischen Sitar spielt der Autodidakt auch Gitarre, Bambusflöte, Trommeln und weitere außergewöhnliche Instrumente. Zudem repariert und restauriert er alte Saiteninstrumente, die andere einfach auf den Sperrmüll geworfen haben.

Nach der Überwindung einer eigenen Lebenskrise durch musikalische Selbsttherapie begann Gerd Neumann, seine Musik und alternative Behandlungsmethoden zu kombinieren, um auch anderen damit zu helfen. Eine zwei jährige Ausbildung autorisiert ihn zur Arbeit als Geistheiler. Auf die Frage, warum er sich die Nordstadt als Wirkungsstätte ausgesucht hat, antwortet er: "Es ist ja hier ein Stück Heilung ganzheitlich an und in der Nordstadt nötig."

Gerd Neumann hat keinen „Jesus-Komplex“ und er ist auch kein „Wunderheiler“. „Dein innerer Glaube kann dich heilen. Bei meiner Therapie geht es um die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Ich gebe den Impuls und hoffe, dass es zu einem Dominoeffekt kommt, der in der Person nachwirkt“, erklärt der Geistheiler. „Leute kommen schon seit zwei, drei Jahren regelmäßig zu mir. Ich weiß, wo ich ansetzten kann, damit es der Person langfristig besser geht. Durch meine Therapie möchte ich die Person mitnehmen und neuen Lebensmut schenken.“ Er ist ein besonders emphatischer Mensch. Zu jeder Behandlung gehört ein langes Vorgespräch bei dem er genau zuhört, das Verhalten beobachtet und behutsam nachfragt. Bei diesen offenen Gesprächen versucht er, den Ursprung der Erkrankung zu finden. „Ich bin besonders sensibel für das innere Leid der Menschen. Wenn ich die Wurzel des Übels ergründet habe, können wir an diesem Punkt ansetzen und die Heilung beginnt.“

Zur Heilung nutzt Gerd Neumann besondere Instrumente zur Klangtherapie. Dabei legt er zum Beispiel Klangschalen aus Tibet auf die Chakra-Punkte. „Der Klang entspannt und die Schwingungen gehen bis in die Seele“, beschreibt Gerd Neumann die Wirkung seiner Behandlung. Außerdem arbeitet der Geistheiler mit Handauflegen und Pendeln, um die Störungen im Körper zu lokalisieren. Räucherstäbchen und Räucherschnüre, wie Indianer Salbei, mit energetisch reinigender Wirkung gehören ebenfalls zu seiner Therapie. „Beim Räuchern wird mit einer großen Adlerfeder direkt in die Seele reingewedelt“, beschreibt Gerd Neumann. „Die Adlerfeder bekam ich auf einer Esoterikmesse von einer Kollegin geschenkt. Sie hatte Rückenschmerzen von dem langen Stehen an ihrem Verkaufsstand und bat mich um eine Behandlung. Nach dreißig Minuten Therapie war sie vollkommen entspannt und die Schmerzen verschwunden. Zum Dank bekam ich die größte und schönste Adlerfeder, die sie an ihrem Stand hatte.“

Gerd Neumann weiß, dass Geistheilung Grenzen hat und die Schulmedizin notwendig ist: „Die Schulmedizin kann Leben retten, aber nicht heilen. Geistheilung kann keine Leben retten, aber die tiefliegenden Ursachen heilen. Bei einem akuten Herzinfarkt kann ich nicht helfen, da braucht man einen Arzt. Die Ursache für Herzinfarkte ist aber häufig, dass die Person zu viel Liebe gegeben und zu wenig empfangen hat. Bei diesem seelischen Problem kann ich helfen.“ Die Geistheilung betreibt Gerd Neumann nicht gewerblich. „Mir geht es in erster Linie um die Hilfe. Zu mir kann jeder kommen, auch Leute, die von der Schulmedizin aufgegeben wurden und jetzt Alternativen suchen.“ Spenden für die geleistete Hilfe sind willkommen.

 


Text: Nicole Winkelkötter
Fotos: Christian Aue