Verleihung des Ehrenamtspreises „Engel der Nordstadt 2021“

- Die Preisträgerinformationen -

Das Projekt „Grenzenlose Wärme“ und die beiden engagierten Nordstädterinnen Ulrike Linder sowie Kristina Kalamajka sind die drei „Engel der Nordstadt 2021“. Mit diesem Titel würdigt das Stadtbezirksmarketing bereits seit 2005 jedes Jahr besonders starkes ehrenamtliches Engagement.

Engel der Nordstadt 2021 Gruppenfoto

Die Preisträger*innen nahmen ihre Auszeichnung am Mittwoch im Rahmen einer Feierstunde im Saal des Dietrich-Keuning-Hauses entgegen. Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum, Sozialdezernentin Birgit Zoerner und Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, überreichten die kunstvollen Engel-Skulpturen, die vom Ideengeber der Auszeichnung, Christian Schmitt (Julius Ewald Schmitt GbR), gesponsert werden.

Die Auswahl der Preisträger war bereits im Dezember 2021 durch die Lenkungsgruppe des Stadtbezirksmarketings Innenstadt-Nord erfolgt.

Diese hatte die schwierige Aufgabe, aus 18 für die Auszeichnung vorgeschlagenen Menschen und Organisationen, die sich in Bereichen wie Kultur, Nachbarschaft, Soziales, Umwelt oder Sport engagieren, drei Preisträger*innen auszuwählen. Coronabedingt konnte die Ehrung nicht, wie sonst üblich, beim Neujahresempfang im Dietrich-Keuning-Haus stattfinden, sondern wurde nun in einer Feierstunde nachgeholt, die stimmungsvoll mit Weltmusik begann, virtuos dargeboten vom international bekannten Duo um Kioomars Musayyebi (Santur) und Andreas Heuser (Gitarre).

Engel 2021 Andreas Heuser und Kioomars Musayyebi

Deutlich wurde dabei einmal mehr: Ehrenamt ist ein wichtiger gesellschaftlicher Stützpfeiler, der vor allem in krisenhaften Zeiten einen wichtigen Rückhalt in der Stadtgesellschaft darstellt. Die Leistungen der Menschen, die sich freiwillig und in ihrer Freizeit für das Gemeinwesen und für Menschen in besonderen Lebenslagen engagieren, sind durch nichts zu ersetzen und im Wortsinn unbezahlbar.

„Es ist sehr erfreulich, dass mit dieser Auszeichnung sowohl Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement wie auch junges Ehrenamt gewürdigt werden“, so Juryvorsitzende und Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum bei der Preisverleihung.

Sie verlieh den ersten Engel an Kathi Bach, Jan Hersemann und Sebastian Heinze, stellvertretend für den Verein „Grenzenlose Wärme“:

Eine kleine Gruppe von Studierenden der Sozialen Arbeit an der FH Dortmund, die nicht bloß im Seminarraum über die Situation geflüchteter Menschen diskutieren, sondern tatkräftig etwas bewirken wollte, startete ein Hilfsprojekt im Jahr 2016. Im Laufe der Jahre ist das Team gewachsen, die Idee wandelte sich in einen eingetragenen Verein um. Mehrmals jährlich organisiert der Verein eigene Transporte mit Hilfsgütern zu Camps, vor allem an den europäischen Außengrenzen. Darüber hinaus werden gesammelte Spenden mit Transporten kooperierender Organisationen nach Griechenland oder Bosnien gebracht. Die Arbeit der gemeinnützigen Organisation beruht auf freiwilligem Engagement neben Beruf und Studium. Der Verein hat seinen Sitz im Hafen-Quartier und ist sehr gut in der Nordstadt vernetzt (u. a. mit dem Kulturort Rekorder, der AWO, den Kirchengemeinden und vielen weiteren).

Den zweiten Engel der Nordstadt überreichte Sozialdezernentin Birgit Zoerner an Ulrike Linder. Zoerner machte deutlich, wie unverzichtbar das Ehrenamt in den aktuell so krisenhaften Zeiten ist: „Gerade, weil die großen gesundheitlichen und weltpolitischen Krisen seit vielen Monaten unseren Alltag dominieren, dürfen wir nicht diejenigen vergessen, die aus unterschiedlichen und oft sehr individuellen Gründen in Armut und Notlagen geraten sind und Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen. Genau das verbindet sich mit unserer heutigen Preisträgerin Ulrike Linder.“

Ulrike Linder arbeitet seit über 20 Jahren jeden Freitag in der Suppenküche Kana mit. Montags und mittwochs ist sie ehrenamtlich bei Kober (Kommunikations- und Beratungsstelle für Prostituierte und Frauen in prekären Lebenslagen) aktiv. Während der Schließung der Suppenküche hat sie weiterhin die Kontakte zu den Brot- und Kuchenlieferanten gehalten und versorgte die bedürftigen Personen „ambulant“ mit Lebensmitteln. Menschen, die aus individuellen Gründen nicht in die Einrichtungen gehen, aber bedürftig sind, werden ebenfalls von Ulrike Linder versorgt. Dazu zählen u. a. die Zielgruppen des „Raum vor Ort“ und des „Café Berta“, die sie regelmäßig mit Brot und Kuchen versorgt. Dazu holt Ulrike Linder Lebensmittel von der Tafel wie auch von Händlern des Großmarktes ab, sofern es ihre eigene gesundheitliche Beeinträchtigung zulässt. Ihr Beitrag klinge auf dem Papier klein, sei aber riesengroß und mache einen Unterschied im Alltag vieler Familien in der Nordstadt, betonten die Vorschlagenden.

Die dritte Auszeichnung erhielt Kristina Kalamajka aus den Händen von Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung.  „Mit ihrem unglaublich vielfältigen Engagement – von der Hausaufgabenhilfe bis zum Seniorenbeirat – hat Kristina Kalamajka über Jahrzehnte hinweg gezeigt, dass jeder einzelne Mensch ihr ebenso am Herzen liegt wie die Nordstadt als Ganze“, sagte Linnebach. „Immer wieder hat Kristina Kalamaika die Menschen auch über Generationengrenzen hinweg ins Gespräch miteinander gebracht und zum Mitgestalten ermutigt.“ Für diesen wichtigen Beitrag, der auch Projekte der Stadterneuerung bereichert habe, sprach Linnebach der Geehrten großen Dank aus.

Die ehrenamtliche Tätigkeit von Kristina Kalamajka umfasst ein weites Spektrum. Es reicht von aktiver Beteiligung in Elternpflegschaften und Sportvereinen bis zu einer aktiven Rolle sowohl im Pfarrgemeinderat der katholischen Gemeinde Heilige Dreikönige als auch im Gemeinderat der evangelischen Lydia-Gemeinde. Hervorzuheben sind ihre vier Amtszeiten als Seniorenbeirätin. Die Liste gerade in diesem Feld ist lang: Öffentlichkeitsarbeit von der Tagespresse bis zur Zeitschrift „Senioren heute“; Engagement beim Deutschen Seniorentag; Erzählcafé im Dietrich-Keuning-Haus; regelmäßige Bewohner*innenbesuche und Lesungen im Seniorenheim „Burgholz“.  In vielen weiteren Bereichen wirkte Kristina Kalamajka tatkräftig vor Ort und gleichermaßen auf der organisatorischen Ebene. Die Aufzählung bleibt unvollständig: Hausaufgabenhilfe; Fördervereinsvorsitz, Seniorenfreizeiten, Konfirmandenfahrten, gesellige Nachmittage und vieles, vieles mehr.  In all ihrem Engagement liegt Kristina Kalamajka das Wohl der Menschen in der Nordstadt am Herzen, so wie sie auch selbst überzeugte Nordstädterin ist.

Das Quartiersmanagement Nordstadt ruft jetzt schon dazu auf, neue Vorschläge für die Auszeichnung einzureichen, denn im Spätherbst steht bereits die Auswahl der „Engel der Nordstadt 2022“ auf der Tagesordnung des Stadtbezirksmarketings.

Das Quartiersmanagement Nordstadt ist ein Projekt des Stadterneuerungs-programms „Soziale Stadt NRW - Dortmund Nordstadt“. Es wird mit Mitteln des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund finanziert.