VIVAWEST ehrt BVB-Legende Max Michallek mit einem Denkmal

Wer war Max Michallek? Gigant oder Spinne? Bei strömendem Regen enthüllten jetzt Uwe Eichner und Haluk Serhat als Geschäftsführer der VIVAWEST sowie Carsten Cramer von der BVB Geschäftsführung an der Oesterholzstraße 44-54 ein Denkmal des ehemaligen BVB-Spielers. Mit dabei: Der ehemalige BVB-Torwart Roman Weidenfeller.

Die Enthüllung des Denkmals ist gleichzeitig der Auftakt einer Kooperation zwischen VIVAWEST und dem BVB zur ganzheitlichen Entwicklung des Quartiers Borsig-West, die mit einer gemeinsamen Spendenaktion zur nachbarlichen Belebung des Platzes startet. Der Standort der Statue an der Oesterholzstraße 44-54 wird zukünftig „Max-Michallek-Platz heißen. Dort sollen rund um den Fußball nachbarschaftliche Aktionen mit Anwohnern aller Altersgruppen stattfinden. VIVAWEST widmet im Rahmen ihrer 830 Wohnungen umfassenden Sanierungsmaßnahme „Borsig-West“ dem ehemaligen Kultkicker vom BVB an seiner alten Wohnstätte eine ganze Häuserzeile.

Die Fassaden in dem Karree wurden mit Bildern, Sprüchen und Eckdaten seiner Karriere sehr anspruchsvoll von „ More than Words Fassadengestaltung“ umgesetzt. Eingerahmt von der Häuserzeile entsteht ein „Soccer-Court“, davor steht sein Denkmal aus Stahl auf einem Sockel aus Kohle, wie passend. Geschaffen wurde diese Skulptur, jetzt wird’s noch passender, von „Giganten aus Stahl“, einer Kunstschmiede, die aus Altmetall Skulpturen kreiert.

Max Michallek war auch ein Gigant. Er wuchs hier in der Oesterholzstraße auf, und arbeitete auf der Westfalenhütte. Als 16 jähriger begann seine Fußballer-Karriere in der A-Jugend des BVB.

Mit dieser gewann er seinen ersten Titel und wurde Westfalenmeister, mit 25 Jahren debütierte er erstmalig in der 1. Mannschaft des BVB in der damaligen Oberligasaison 1947/48 als Mittelläufer.  Wegen seiner langen Beine hatte er dann auch gleich seinen Spitznamen „Spinne“ weg. Andere munkeln, der Spitzname beruhte eher darauf, dass er von hinten heraus geschickt die Fäden zog und damit zum Kopf der Mannschaft avancierte. Zudem hatte er einen starken Offensivdrang, was seine Mitspieler so manches mal zur Verzweiflung brachte. Aber auch seine Gegenspieler brachte er durch seine unerbittliche Zweikampfstärke, Kondition und seinem fast fehlerfreien Spiel zur Verzweiflung.

Dies bekam Uwe Seeler (18) zu spüren, der im Endspiel um die Meisterschaft 1957 vor dem Spiel zu ihm sagte: "Na Opa, auch noch dabei?". Die Antwort gab der damals 35-Jährige auf dem Platz. Der BVB siegte mit 4:1, Seeler hatte nicht den Hauch einer Chance. Die „Spinne“ trieb den BVB mit seiner begnadeten Technik und Spielübersicht zum Gewinn der zweiten Meisterschaft in Folge.

Nach dem Spiel schickte er Seeler noch den Spruch: „Gegen dich spiele ich auch noch mit siebzig“. Leider ist er nicht so alt geworden.

Dies ist eine von vielen Anekdoten die sich um ihn ranken. Die „Spinne“ war schon ein außergewöhnlicher Typ, auf dem Platz und auch im Leben. Er war nicht einfach und hatte so seine Eigenarten. Ein echter „Ruhri“,  Kumpel durch und durch, mit dem Herz auf dem rechten Fleck.

Deshalb ist er wohl nie Nationalspieler geworden, denn der Nationaltrainer Sepp Herberger mochte solche Typen nicht. Außerdem verpasste er einen Lehrgang der Nationalmannschaft, weil seine Frau erkrankt war und er sich lieber um sie kümmern wollte. Danach wurde er nicht mehr vom DFB eingeladen.

Seine Bilanz: Er wurde mit dem BVB sechsmal Meister der Oberliga West 1948/49/50/53/56/57 und zweimal Deutscher Meister 1956 und 1957. Diese beiden Deutschen Meisterschaften errang der BVB mit der gleichen Aufstellung Das hat bis heute noch kein anderer Verein geschafft.

Seine aktive Laufbahn beendete er 1960 beim BVB. Von 1967-1973 arbeitete er noch als Trainerassistent unter Hermann Lindemann und zog sich dann ins Privatleben zurück. Er verstarb recht früh mit 62 Jahren am 7. Juni 1985.

Der Dank gilt der VIVAWEST, die mit einem guten Gespür für die Historie dieses Quartiers ihre Sanierungsmaßnamen durchgeführt haben und den hier lebenden Menschen ein schönes Zuhause gegeben.

Ein großes Dankeschön auch an die Kooperationspartner Andreas Koch von der GrünBau gGmbH und an Veit Hohfeld vom Stadtteil-Schule Dortmund e.V, die schon seit vielen Jahren in der Nordstadt großartige Arbeit leisten. Ihr tut was, echt super, echt Nordstadt.

 

Beitrag: Carsten Hansen
Bildrechte: Carsten Hansen