„Unsere Opfer zählen nicht“

Steinwache zeigt Ausstellung über die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Ihre Kriegseinsätze kommen in den Geschichtsbüchern nicht vor, ihre Gefallenen sind nirgends aufgelistet. An ihre Opfer erinnert kaum ein Monument und an den Bombenterror in ihren Städten keine Fernsehserie: Auch die Dritte Welt zahlte im Zweiten Weltkrieg einen hohen Preis, was nach Kriegsende vergessen oder gar verleugnet wurde. Auf der Basis langjähriger Recherchen des Rheinischen Journalistenbüros in über 30 Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens zeigt die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache nun eine Ausstellung über die Folgen des Zweiten Weltkrieges für die Dritte Welt.

Die Ausstellung ist vom 5. September bis zum 31. Oktober in der Steinwache an der Steinstraße 50 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10-17 Uhr, während der Herbstferien geschlossen.

Zu Eröffnung kommt am Donnerstag, 5. September, 19 Uhr der Kurator Karl Rössel in die Steinwache und stellt dort sein Buch zum Thema sowie Unterrichtsmaterialien vor.

Die Ausstellung ist Teil einer Veranstaltungsreihe anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen, der den Beginn des Zweiten Weltkriegs in Europa bedeutete. Obwohl dieser Krieg und die währenddessen begangenen Massenverbrechen seit Jahrzehnten Gegenstand von Forschung und politischer Diskussion sind, gibt es insbesondere im gesellschaftlichen Bewusstsein noch zahlreiche blinde Flecken. Die Gedenkstätte Steinwache nimmt dies zum Anlass, im September und Oktober 2019 in Vorträgen weitere eher unbekannte Themen aufzugreifen.